Europäische Großunternehmen investierten in den letzten Jahren nur zögerlich in die Cloud

Frankfurt, MUMBAI, Starnberg, 06. Juli 2023 - Einführung Cloud-gestützter Innovationen wird nur oder hauptsächlich von der IT verantwortet; TCS-Studie mit weiteren Details…

Zum Hintergrund: Die Umstellung auf die Cloud und Cloud-gestützte Innovationen gelten als Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft und Industrie. Sie sind die Basis, um Zukunftstechnologien wie KI und maschinelles Lernen überhaupt nutzen zu können. Dennoch investieren europäische Großunternehmen nur zögerlich in Cloud-Technologie. Das jedenfalls hat die jüngste Umfrage „Connected Future: How cloud drives business innovation“ von Tata Consultancy Services (TCS) ergeben. Das indische IT-Beratungsunternehmen hat nach vorliegenden Angaben dazu weltweit knapp 1.000 Führungskräfte unterschiedlicher Unternehmen aus Branchen wie Versicherung, Finanzen, Life Science, Logistik und Energie befragt. (1) Hier finden Sie eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse:

 




Hemmnisse bei Cloud-Investitionen

  • Obwohl die Mehrheit (63 Prozent) der europäischen Befragten Vertrauen in das langfristige Potenzial der Cloud hat, zeigt der Bericht einen Nachholbedarf gegenüber anderen globalen Regionen. So räumen 21 Prozent der europäischen Großunternehmen (gegenüber 9 Prozent in Nordamerika, 11 Prozent in Großbritannien und Nordirland, 12 Prozent in APAC) ein, in den vergangenen drei Jahren zu wenig in diese Technologie investiert zu haben.

  • Die größten Hürden für Cloud-Investitionen sehen sie unter anderem in der Intransparenz der CO2-Bilanz von Cloud-Service-Anbietern (EU: 40 Prozent, DACH: 36 Prozent), der Sorge vor Störungen und ungeplanten Ausfallzeiten (EU: 37 Prozent, DACH: 34 Prozent), der Migration von vollständig optimierten IT / ERP-Altsystemen (EU: 36 Prozent, DACH: 36 Prozent), in den hohen Kosten (EU: 23 Prozent, DACH: 25 Prozent) sowie bei Sicherheitsbedenken (EU: 22 Prozent, DACH: 29 Prozent).

  • Auch dürfen Faktoren wie die Inflation und die widersprüchlichen Vorschriften bei der Datenresidenz, also darüber, wo die Daten physisch und geografisch gehostet werden, nicht außer Acht gelassen werden.



Abb. 1: Cloud-Studie, Investment KI & ML (Grafikquelle: TCS Studie). Quelle / externer Link > https://www.tcs.com/insights/global-studies

Kommentar (Auszug) von Bhuwan Agrawal, Vice President & Head, Central Europe TCS: „Die Diskussion um den Return on Investment der Cloud spiegelt ein hohes Maß an Sensibilität mit Blick auf Aspekte wie Transparenz, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Datenschutz wider. Es ist wichtig, diese Debatte offen zu führen und alle Beteiligten mitzunehmen. Nur dann kann das volle Potential der Cloud auch genutzt werden.“

 




Cloud als Treiber von Zukunftstechnologien

KI und maschinelles Lernen sind die Bereiche, die für europäische Unternehmen das größte Zukunftspotenzial haben. Fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten in Europa sowie der DACH-Region gaben an, dass sie in den kommenden ein bis zwei Jahren darin investieren wollen. Im globalen Vergleich hinken sie dennoch hinterher: In Großbritannien und Irland planen 78 Prozent der Unternehmen Investitionen, in Nordamerika 80 Prozent und in der APAC-Region sind es sogar 83 Prozent.

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass 45 Prozent der europäischen Befragten in Cloud-getriebene Innovationen investieren, um ihre Unternehmensstrategie an gesellschaftlichen Herausforderungen auszurichten, zum Beispiel ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dies deutet darauf hin, dass die meisten Studienteilnehmer die Cloud als einen wichtigen – und bisher erfolgreichen – Teil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ansehen und zunehmend Cloud-Tools zur Bewertung ihrer eigenen Kohlenstoffauswirkungen einsetzen.




 

Cloud muss in der Unternehmensstrategie verankert werden

Die Cloud ist laut TCS heute ein Treiber der Unternehmenstransformation und Katalysator für Innovationen. Daher müsse sie auch als tragende Säule in der Geschäftsstrategie verankert werden. Die Studie zeichnet allerdings ein anderes Bild: Knapp zwei Drittel der Befragten in Europa (63 Prozent) und 46 Prozent in der DACH-Region gaben danach an, dass Entscheidungen bei der Einführung Cloud-gestützter Innovationen nur oder hauptsächlich von der IT verantwortet werden. Doch um eine einheitliche, unternehmensweite Cloud-Strategie sicherzustellen, müssen die Verantwortlichkeiten zu gleichen Teilen bei Geschäftsführung und IT liegen. Davon sind laut Studie 39 Prozent der Befragten in Europa und 48 Prozent in der DACH-Region überzeugt.

Abschließendes Fazit: Trotz erheblicher Fortschritte in den vergangenen Jahren haben europäische Großunternehmen immer noch nicht das volle Potenzial der Cloud ausgeschöpft. „Die jüngste globale Studie bestätigt nachdrücklich, dass es ohne eine Cloud-Strategie keine Geschäftsstrategie gibt. Der Wunsch nach größerer Effizienz, Belastbarkeit und Flexibilität hat die frühe Cloud-Einführung vorangetrieben, und diese Faktoren sind nach wie vor entscheidend. Die Unternehmen verstehen jetzt besser, wie die Cloud das Geschäftswachstum und die Innovation langfristig fördert, und für die meisten fängt die Reise gerade erst an“, so Agrawal.



 

(1) Quelle: Für die TCS Global Cloud Study 2023 wurden 972 Führungskräfte von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar aus verschiedenen Branchen in Asien, Europa und Nordamerika befragt. Die Mehrheit der Unternehmen meldet einen Jahresumsatz von über 5 Milliarden Dollar. Zu den einzelnen untersuchten Märkten gehören: Kontinentaleuropa (Deutschland, Spanien, Frankreich, die Schweiz, Schweden, Norwegen, Finnland, Belgien, die Niederlande, Luxemburg), Großbritannien und Irland, Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko) sowie APAC (Indien, Japan, Australien, Neuseeland). 

Querverweis:

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