Nachhaltigkeit und Digitalisierung: Wie läßt sich IT-seitig Zero-Cost-Transformation erreichen?

München, Starnberg, 26. Juni 2023 - Das Speicher- & Datenmanagement optimieren und veraltete (R.O.T) Daten automatisiert löschen; ein Gastbeitrag der Firma Mphasis…

Zum Hintergrund: Das Streben nach Nachhaltigkeit und ESG-Konformität wird für Unternehmen zur Notwendigkeit. IT-Abteilungen sehen sich so einer Doppelbelastung gegenüber. Sie sind dazu angehalten, Geschäftsmodelle zu digitalisieren, damit die Firma wettbewerbsfähig bleibt; gleichzeitig soll der Energieverbrauch und CO2-Fußabdruck reduziert werden. Ob eine Zero-Cost-Transformation beide Anforderungen erfüllen kann, erläutert für uns Anurag Bhatia, Head of Europe Business, Mphasis (1) in seinem folgenden Gastbeitrag.

 

„Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und Energiekosten des Unternehmens zu minimieren – auch IT-Teams können dazu einen wichtigen Beitrag leisten, wenn sie ökologisch planen. Immerhin verbraucht die Informations- und Kommunikationstechnologie über zehn Prozent des gesamten Energiebedarfs und verursacht etwa zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Der größte Anteil entfällt dabei auf die Kühlanlagen, die in den Rechenzentren benötigt werden. Und mit Technologietrends wie Big Data, Künstlicher Intelligenz (KI), Machine Learning (ML), Internet of Things (IoT) und Cloud-Technologien wächst die Nachfrage nach Ressourcen weiter. Allein durch die Weiterentwicklung von KI- und ML-Technologien kann dieser noch höher ausfallen als gedacht.

Faustregel: Das Training eines KI-Sprach-Modells verursacht ungefähr so viel CO2 wie fünf Verbrenner-Autos in ihrer Lebenszeit oder etwa Zweidrittel der Menge, die ein Mensch in seinem gesamten Leben produziert. Und hier sind weder der Betrieb noch die Netzwerkkosten inkludiert.
Sich diesem Energiehunger entgegenzustellen – dazu brauchen IT-Teams handfeste Strategien. Eine wesentliche liegt in der Cloud: Bereits 2021 hat die International Data Corporation (IDC) konstatiert, dass bis zu 629 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden könnten, wenn etwa 60 Prozent der Unternehmen bis 2024 auf Cloud Computing umsteigen würden.

 

Außerdem würden 1,6 Millionen Tonnen Emissionen weniger anfallen, wenn alle bestehenden Rechenzentren bis 2024 nachhaltig gestaltet sein würden. Die Migration in die Cloud oder der Einsatz von Blockchain für nahtlosen Informationsaustausch ist also kein „technisches Update“. Wenn die richtigen Tools und Anbieter ausgewählt werden, um mit einem Minimum an Ressourcen ein Maximum an Leistung zu erzielen, ist das Teil einer nachhaltigen Geschäftsstrategie.

 

Bildquelle: earth-annca (Pixabay)

 

„Zero-Cost“ – Der Wert vorhandener Ressourcen

Mit dem Zero-Cost-Ansatz lässt sich dieses Ziel ohne zusätzliche Kosten erreichen. Entscheidend ist, bestehende Ressourcen besser zu nutzen. In jedem Unternehmen gibt es überflüssige, vermeidbare Kosten – sei es durch aufwändige Prozesse oder Hardware, die nicht effizient ausgelastet ist. Wenn solche Bereiche identifiziert und optimiert sind, können Ressourcen für anderes freigesetzt werden.

Ein Schlüsselelement sind für IT-Abteilungen DevOps-Praktiken. Diese zielen darauf ab, das Tempo, die Regelmäßigkeit und die Zuverlässigkeit der Softwareentwicklung, der Tests, der Freigabe und des Betriebs zu erhöhen. Indem DevOps-Teams CO2-bewusste Standards für grüne Software integrieren, leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der organisatorischen Nachhaltigkeitsziele.

Eine Praxis ist es, das Speicher- und Datenmanagement zu verbessern, also Maßnahmen so zu setzen, damit man ROT-Daten (Redundant, Obsolete, Trivial) identifizieren und beseitigen kann. Werden veraltete Daten automatisch gelöscht und sind die Aufbewahrungsrichtlinien festgelegt, lassen sich Speicherressourcen optimieren. Und es gilt darauf zu achten, dass die Servergröße an den tatsächlichen Bedarf angepasst ist und Mindest- und Maximalgrenzen für die Auslastungsgrade festgesetzt sind.“

 

Fazit: „Nachhaltige Technologie“ ist nicht als alleinstehendes Ziel zu verstehen, sondern als Rahmen für digitale Lösungen, die ökologische, soziale und Governance-Ergebnisse (ESG) vorantreiben. Wenn bereits durch Optimierung vorhandener Ressourcen sowohl die operative Effizienz als auch die Nachhaltigkeit verbessert werden, zeigt dies, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit auch ohne zusätzlichen Kosten Hand in Hand gehen können.


 

(1) Das Foto zeigt Anurag Bhatia, Senior Vice President and Head of Europe bei Mphasis (Bildqwuelle: Mphasis).
 

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