Software Defined Networks, SDN und Ethernet Fabrics

Starnberg, 29. Nov. 2012 - Hardware OpenFlow-Support, Vyatta-Übernahme und selbstregulierende Ethernet–Fabrics – Ein Überblick zur Strategie von Brocade...

Zum Hintergrund: Die Vorteile von Ethernet Fabrics bei komplexen, virtualisierten Umgebungen liegen auf der Hand… Standard-Ethernet-Switching erfordert die Konfiguration aller Switch-Ports inkl. Policies wie QoS, VLAN-Verkehr oder Security. Das rasche Wachstum virtualisierter Server-Instanzen erfordert jedoch, dass immer mehr virtuelle Maschinen pro Switch-Port schnell konfiguriert werden müssen. Wenn jedoch virtuelle Maschinen für Load Balancing- oder Wartungszwecke migriert werden sollen, muss die bisherige Port-Konfiguration jeweils zu dem neuen Netzwerk-Port verschoben werden. Dies bedeutet manuelle Konfigurationseingriffe bzw. Skripting und steht einem pro-aktiven, automatisierten Management entgegen.

  • Ethernet Fabrics ermöglichen den Austausch gemeinsamer Konfigurationsparameter innerhalb aller Switch-Ports der Fabric. Im Fall der Migration von virtuellen Maschinen sind die Netzwerk-Policies für die virtuelle Maschine bei jedem Switch-Port bereits vorhanden. Dies bedeutet, die Migration von VMs erfordert keine manuelle Änderungen an der Netzwerkkonfiguration, denn Konfigurations-Informationen werden immer zwischen allen Geräten getauscht. Ferner identifiziert die Fabric immer den kürzesten Loop-freien Weg und leitet Frames mit der geringsten Latenz weiter. Dies ist wichtig beim Storage I/O, wo hohe Latenzzeiten kritisch sind und die Applikationsverfügbarkeit negativ beeinflussen. Abhilfe schafft die Netzwerk-Virtualisierung in Verbindung mit einer höheren Automatisierung und Vereinfachung bei den Netzwerken grosser Rechenzentren. Weitere Punkte betreffen das Traffic-Engineering und Flow-Management in Hochgeschwindigkeitsnetzwerken.

Die Strategie von Brocade beinhaltet nach Angaben des Herstellers einen transparenten Upgrade-Weg zu SDN, wodurch die bestehenden Netzwerkinvestitionen genutzt werden und Netzwerkbetreiber mit geringem Risiko damit beginnen können, ihre Dienste vorhersagbar und störungsfrei anzubieten. Die Brocade-SDN-Technologie umfasst aktuell folgende Komponenten und Funktionen:

  • Selbstregulierende Ethernet-Fabrics, die sich automatisch bilden („Auto-Forming“) verbessern SDN. Die VCS Fabric-Technologie ist durch ihre Active-Active-Topologie und intelligente Virtual Machine (VM)-Erkennung für virtualisierte Anwendungen optimiert, wodurch eine vollständige VM-Mobilität unter Berücksichtigung der Network-Policies für jede einzelne VM ohne manuelle Konfiguration möglich wird. Zudem können die vielen Switches, aus denen die Struktur gebildet wird, als ein einziger logischer Switch gesteuert und programmiert werden, was die operative Komplexität reduziert und die Skalierbarkeit des SDN-Controllers verbessert. VCS-Fabrics mit „selbstformenden“ und „selbstheilenden“ Architekturprinzipien sind belastbar und hochverfügbar.

Für Frank Kölmel, Senior Director EMEA-East bei Brocade steht fest: SDN repräsentiert neben Cloud Services einen relevanten IT-Trend für 2013... Zitat: "Der Einsatz von Software-Defined Networking (SDN) beginnt – SDN verknüpft Netzwerke und Applikationen, ermöglicht direkte programmatische Steuerung sowohl des Netzwerks als auch des Orchestrierungslayers, und zwar abgestimmt auf die Bedürfnisse der Endnutzer anstatt auf das Netzwerk, wie es heute oft der Fall ist... Mit den Möglichkeiten der SDN-Architekturen die Total Cost of Ownership (TCO) radikal zu senken und weiteren Fortschritten der Hersteller in den Bereichen Innovation und Support, werden wir weltweit viele neue SDN-Angebote sehen – zunächst hauptsächlich in den USA und Japan".

Brocade setzt also auf SDN http://www.brocade.com/launch/sdn/ und Ethernet Fabrics und deshalb ist die Übernahme von Vyatta (SDN-Pionier) interessant: Das Unternehmen schuf die erste Hardware-unabhängige Netzwerk-Betriebssystem-Plattform (Vyatta Netzwerk OS). Vyatta's Core-Software, VC wiederum ist ein Open-Source-Netzwerk-Betriebssystem mit erweitertem IPv4-und IPv6-Routing, Stateful Firewalling, IPSec, SSL OpenVPN und Intrusion Prevention. Die Vorteile:

In Verbindung mit einem Standard-x86-Hardware-System lässt sich damit eine Enterprise-Class Netzwerk-Appliance bereitstellen, die mit VMware, Citrix XenServer, Xen, KVM und anderen Hypervisor-Sytemen zusammenspielt; inklusive der notwendigen Netz- bzw. Sicherheitsdienste. Das Betriebssystem liefert diese Funktionalitäten für virtuelle, physische aber auch Cloud-Infrastrukturen.

Brocade plant die Vyatta Technologie in seine End-to-End-Architektur für virtuelle, dynamische Netzwerk-Infrastrukturen zu integrieren. Diese virtualisierten Rechenzentrums-Infrastrukturen liefern sowohl Service Providern als auch Anwenderunternehmen mehr Agilität durch die beschleunigte Bereitstellung und reduzierte Entwicklungszyklen innerhalb ihrer Netzwerk-Umgebungen.

http://www.vyatta.com

Als registrierter Benutzer dieser Seite haben Sie die Möglichkeit, den zugehörigen Strategie-Vortrag der Firma Brocade zu SDN und Ethernet Fabrics – gehalten vor zwei Wochen im Rahmen unserer letzten Anwenderkonferenz am 15. Nov. im Leibniz Rechenzentrum - in der Rubrik Downloads frei zu laden!

http://www.storageconsortium.de/content/?q=downloads