EMC kündigt mit ViPR Software Defined Storage (SDS) Plattform an

EMC World/Las Vegas, 7. Mai 2013 - EMC ViPR verwaltet die Speicherinfrastruktur (Kontrollebene) und die Daten innerhalb dieser Infrastruktur (Datenebene)…

Zum Hintergrund: Das Angebot an Software Defined Datacenter-, Networking und Storagelösung wächst zwar, jedoch bieten bislang nur die wenigsten Anbieter von SDS (Software Defined Storage) auch wirklich entsprechend robuste und skalierbare Umgebungen für große (Cloud-) Rechenzentren und Serviceprovider an. EMC hat nun auf seiner Hausmesse in Las Vegas mit EMC ViPR seine erste Software-definierte Speicherplattform für Rechenzentren vorgestellt. Mit EMC ViPR können Unternehmen sowohl ihre Speicherinfrastruktur als auch die darin gespeicherten Daten verwalten. Damit schaffen sie die Grundlage für die Automatisierung ihrer Speicherinfrastruktur und bereiten sie für künftige Applikationen vor. EMC ViPR wird laut Herstellerinformation in der zweiten Jahreshälfte 2013 auf den Markt kommen.

EMC ViPR wurde für Cloud-Umgebungen und speziell für Service-Provider entworfen. Es kann ebenso von unternehmensinternen IT-Abteilungen genutzt werden, die IT als Service anbieten möchten und interne webbasierte Cloud aufbauen. Hierzu verfügt ViPR über eine weltweit verteilte Architektur und skaliert mit, wenn Datenbestände und die Geräte im Netzwerk zunehmen. Durch diese Architektur verfügen Kunden mit EMC ViPR über ein sich komplett selbst verwaltendes System ohne Single Point of Failure. Folgende Merkmale der neuen Lösung sind erwähnenswert:

  • Die EMC ViPR Software-Defined Storage Platform verwaltet die Speicherinfrastruktur (Kontrollebene) und die Daten innerhalb dieser Infrastruktur (Datenebene)
  • Der ViPR Controller nutzt bestehende Infrastrukturen für gängige Storage Workloads und stellt über die ViPR Object Data Services zusätzlich Schnittstellen zu Amazon S3 und Hadoop Distributed File System (HDFS) bereit
  • ViPR Object Data Services arbeiten via Swift mit OpenStack zusammen
  • EMC ViPR ist durch Industriestandard-Schnittstellen in VMwares Software-Defined Data Center integrierbar und ist kompatibel zu Microsoft und OpenStack
  • Mit ViPR können Objekte als Dateien betrachtet werden. Zudem bietet die Lösung laut Anbieter eine Zugriffs-Performance ohne die Latenzzeiten, die für objektbasierte Speicherung typisch sind.
  • EMC ViPR ist vollständig Software-basiert implementiert und arbeitet mit Hardware von EMC und anderen Herstellern zusammen.
  • EMC ViPR Controller – die Kontrollebene: der Controller virtualisiert die zugrundliegende Speicherinfrastruktur und erleichtert damit die Automatisierung. Gängige Funktionen für das Speichermanagement, wie zum Beispiel Bereitstellung oder Migration, werden abstrahiert, so dass unterschiedliche Speicher-Arrays als ein einziger, gemeinsamer Ressourcen-Pool angesprochen werden können. Diese komplexen Funktionen können mit ViPR nun über eine Oberfläche verwaltet werden, d.h. Anwender setzen nur mehr ein Verwaltungsprodukt für ihre Speicherarrays ein. Wenn die Speicherpools einmal eingerichtet sind, werden sie für die Nutzung durch Anwendungen freigegeben. ViPR stellt hierzu ein Portal zur Verfügung, mit dem die IT-Verantwortlichen einen Katalog mit Speicherservices durchsuchen können und dann die für ihre Anforderungen geeigneten Ressourcen auswählen.

Für die meisten traditionellen Speicherinfrastrukturen wird EMC ViPR wohl lediglich die Kontrollebene bereitstellen. Es erkennt selbstständig Speicherressourcen, richtet virtuelle Speicherpools ein und stellt diese Pools dann Anwendungen zur Verfügung. Der EMC ViPR Controller arbeitet ähnlich wie ein Betriebssystem, das selbständig Komponenten wie einen Grafik-Koprozessor entdeckt und dann die Grafikverarbeitung an diesen auslagert; ebenso scannt der EMC ViPR Controller die zugrundeliegende Speicherinfrastruktur.

EMC ViPR Data Services – die Datenebene: wenn gängige kommerzielle Storage-Workloads eingesetzt werden, die auf Datei- und Blockebene arbeiten, lässt EMC ViPR die zugrundeliegenden Arrays die Arbeiten auf der Datenebene übernehmen. Das betrifft die Mehrheit der Applikations-Workloads in Rechenzentren und EMC schätzt, dass diese Workloads bis 2016 um ungefähr 70 Prozent wachsen werden. Die EMC ViPR Object Data Services sind aber auch für neue Arten von Workloads geeignet – zum Beispiel im Big-Data-Umfeld – die laut Schätzungen von EMC bis 2016 um 700 Prozent zunehmen werden und verstärkt auf neue Protokolle wie HDFS (Hadoop Distributed File System) setzen.

Die ViPR Object Data Services verfügen über REST-Programmier-Schnittstellen und HDFS-Zugriffsmethoden, die kompatibel sind zu Amazon S3 und OpenStack Swift. Aktuelle Anwendungen, die diese Schnittstellen nutzen, sollen problemlos funktionieren.

ViPR Object Data Services unterstützt als Persistenzschicht Arrays unter EMC Atmos, EMC VNX und EMC Isilon; außerdem werden auch Produkte von Drittherstellern unterstützt. Dadurch kann der Kunde auf Basis der Applikations-Workloads die passende Performance, Quality of Service und Kostenstrukturen festlegen.

Im Laufe der Zeit wird EMC eine breitere Auswahl an Datendiensten als Teil der ViPR-Plattform anbieten.

Software-defined DataCenter: mit ViPR bietet EMC dasselbe für Speicherinfrastrukturen, was VMware bereits für Server gemacht hat – Infrastrukturen werden abstrahiert, zusammengefasst und automatisiert. Speicherpools unter EMC ViPR nutzen VMware-Schnittstellen, um unter VMware vSphere als Array eingebunden zu werden. Zusätzlich integriert der ViPR Controller das VMware Software-Defined Data Center (SDDC) Management-Tool vCloud Automation Center sowie den vCenter Operations Manager. Dadurch kann Speicher von ViPR als eigenständige Einheit behandelt und in Microsoft- und virtualisierte OpenStack-Umgebungen eingebunden werden. Ebenso kann Speicher als integraler Bestandteil des VMware SDDC behandelt werden.

Zitat: Amitabh Srivastava, EMC Advanced Software Division: „Der Aufbau webbasierter Rechenzentren ist für Service Provider und Großunternehmen entscheidend. Das Software-basierte Rechenzentrum ist dabei ein wesentlicher Schritt hin zur Bereitstellung der Management-Kapazitäten und der Performance, die nötig sind, um Daten zu schützen und zum eigenen Vorteil zu nutzen. Die IT-Abteilung kann Ressourcen nur dann als individualisierbare On-Demand-Services anbieten, wenn das Rechenzentrum von der unter ihm liegenden Hardware entkoppelt wird. Als einzige Lösung am Markt unterstützt ViPR IT-as-a-Service in einer heterogenen Speicherumgebung und kann zugleich die Funktionen der zugrundeliegenden Arrays nutzen und weiterverwenden. Das wird den Speichermarkt verändern.“

Weitere Ankündigungen des Herstellers während dieser Woche betrafen folgende Bereiche:

1. EMC Isilon Scale-Out NAS: Isilon ist ebenfalls in die neue EMC ViPR-Plattform integrierbar und verfügt über objektbasierte Schnittstellen zu Amazon S3 und EMC Atmos. Außerdem unterstützt die Lösung künftig das Dateisystem Hadoop HDFS 2.0, um Big-Data-Analysen zu ermöglichen, die auch Pivotal HD unterstützen werden. Damit sind auch zukünftige Cloud-basierte Big Data Analytics und mobile Workflows möglich. Diese neue Version von Isilon basiert auf dem erfolgreichen Launch von OneFS 7.0 („Mavericks“) aus dem Jahr 2012. Sie verfügt über Funktionen für die Daten-Deduplizierung und enthält Audit- und Sicherheits-Features sowie Verbesserungen für objektbasierte Speicherumgebungen. Die neue Service Assurance Suite bietet folgende Features aus einer Hand:

  • Überblick und Reports, die sofort verwertbare Informationen liefern
  • Verfügbarkeit, Leistung und Konfigurationen können so gesteuert werden, dass sie das operationale Management von komplexen Cloud-Systemen und virtuellen IT-Umgebungen vereinfachen; dies erhöht zusätzlich die Produktivität und Effizienz der IT-Abteilung
  • Cross-Domain Management-Analysen – über Netzwerke, Storage und Server sowie physische und virtuelle Umgebungen hinweg. Dies ist eine Voraussetzung, damit wichtige Applikationen und Services im Geschäftsalltag wirklich reibungslos funktionieren
  • Die Storage Resource Management Suite wurde mit neuen Dashboards und Überblicks-Ansichten für VNX-Umgebungen aufgewertet. Damit werden File Reportings, die Analyse von End-to-End-Beziehungen und die Visualisierung der Speicher-Topologie verbessert. Die Hauptvorteile der neuen Service Assurance Suite und der Storage Resource Management Suite liegen in der Visualisierung, Analyse und Optimierung der Ressourcen in wichtigen Infrastrukturen. Sie gibt zudem einen umfassenden Einblick in die Infrastrukturen, die ViPR-Umgebungen zugrunde liegen und ermöglichen den Kunden einen einfachen Wechsel zum Software-definierten Rechenzentrum.

2. EMC Syncplicity: Granulare, regelbasierte Kontrolle in der Hybrid Cloud: Ab der zweiten Jahreshälfte 2013 wird laut Anbieter die neue Syncplicity Enterprise File Synchronisierungs- und Sharing-Lösung erhältlich sein. Damit können private und öffentliche Clouds simultan genutzt werden. Die Auslastung und Leistung der Speicher wird automatisch optimiert und basierend auf den betroffenen Anwendern und Inhalten an regulatorische und sicherheitsrelevante Compliance-Anforderungen angepasst. Zusätzlich erweitert Syncplicity seine Speicher-Optionen durch nativen Support für EMC VNX-Speicher und nutzt die EMC ViPR Software-definierte Speicherplattform. Als regelbasierte Hybrid-Cloud-Lösung gibt Syncplicity der Unternehmens-IT die Möglichkeit, zum Beispiel aus Kostengründen unkritische Daten in einer öffentlichen Cloud und kritischere Daten in unternehmensinternen Rechenzentren zu speichern.

3. Neue EMC Data Protection Suite: Die neue Lösung steht für flexible Backup- und Archiv-Konfigurationen und passt sich Kundenanforderungen an. Damit vereint EMC seine besten Backup-Lösungen in einer Software-Suite und bietet Kunden so ein „Survival Kit“, um Risiken zu reduzieren. Da Unternehmen weiterhin auf IT-As-A-Service-Modelle setzen, ist es notwendig, auch den Datenschutz als Service-Modell anzubieten. Die EMC Protection Storage Architecture ermöglicht genau dies. Sie bietet eine große Auswahl an Backup- und Sicherungsservices für virtuelle und physische Umgebungen und ermöglicht eine enge Integration in EMCs Backup-Anwendungen. Die Data Protection Suite kombiniert die Funktionalitäten von Lösungen wie EMC Avamar, EMC NetWorker, EMC Data Domain, BOOST, EMC Data Protection Advisor und EMC SourceOne.

Zusätzliche Informationen und weitere Neuigkeiten zu den EMC Storageankündigungen von dieser Woche finden Sie auch hier:

https://community.emc.com/community/connect/advanced-software

http://www.storageconsortium.de/content/content/blog-software-defined-datacenter-und-storage

http://www.storageconsortium.de/content/content/neue-emc-vmax-enterprise-storage-funktionen-angekündigt