VMware Storage- und Cloud Software: Neue Versionen von vSphere, Virtual SAN und vRealize

VMworld Europe 2016 Barcelona, Starnberg, 18./24. Okt. 2016 - iSCSI Support von Virtual SAN-Storage als iSCSI-Target; VVOL 2.0 und Cross Cloud Management…

Zum Hintergrund: VMware hat auf seiner europäischen Hausmesse - der VMworld Europe 2016 - letzte Woche in Barcelona neue Versionen von Computing-, Storage- and Cloud-Management-Softwarelösungen vorgestellt. Die künftigen Versionen von VMware vSphere, VMware Virtual SAN und VMware vRealize Automation unterstützen nun Container, was die Produktivität der Entwickler erhöht und es IT-Organisationen ermöglicht, in der Produktion auf Container basierende Microservices vereinfacht und schneller zu betreiben. Die neuen Versionen sind Teil der VMware Cross-Cloud Architektur (s.a Abb. 2 unten), mit der Betreiber ihre Anwendungen über verschiedene Clouds und Geräte in einer gemeinsamen Betriebs-Umgebung ausführen, verwalten, vernetzen und sichern.

Die Cross-Cloud Architektur von VMware ist ein hybrides Cloud-Modell und bietet ein end-to-end Bereitstellungs-Modell (Sicherheitsrichtlinien, Sichtbarkeit, Steuerung) von on-/off-premise Anwendungen - unabhängig von der zugrundeliegenden Cloud- oder Hardware-Plattform oder dem Hypervisor. Die Cross-Cloud Architektur wird von der VMware Cloud Foundation plus einem neuen Paket von Cross-Cloud-Services bereitgestellt.

Die VMware Cloud Foundation ist eine hyperkonvergente Infrastruktur für die Erstellung von Private Clouds. Die Integration von VMware vSphere und VMware Virtual SAN mit der Netzwerk-Virtualisierung VMware NSX ergibt im Summe eine einheitliche Software Defined Datacenter (SDDC) - Plattform, die mittels integrierter Lifecycle Automation - Funktion des VMware SDDC Manager zu betreiben und bereitzustellen ist.

VMware vSphere 6.5

Angekündigt worden sind verbesserte Automatisierungs- und Management-Funktionalitäten, integrierte Sicherheitsmechanismen sowie die Unterstützung neuer Anwendungs-Formen wie Container. VMware vSphere 6.5 ist somit eine universelle Anwendungsplattform, die herkömmliche und moderne Anwendungen unterstützt – von 3D-Grafik, Big Data, über Cloud-Native und Container bis hin zu maschinellem Lernen und Software as a Service. Im Detail umfassen die Neuerungen folgende Bereiche:

  • VMware vCenter Server Appliance bietet alle Schlüsselfunktionen innerhalb einer virtuellen Appliance, um den Betrieb weniger komplex zu gestalten. Die Appliance zeichnet sich durch vereinfachtes Patching, Upgrading, Backup und Recovery, hohe Verfügbarkeit und weitere Features aus sowie durch eine Verdoppelung der Skalierbarkeit und der Leistung ihrer vCenter Server-Umgebungen.
  • REST APIs verbessern die User Experience von IT und Entwicklern, indem sie für moderne Anwendungen über neue REST-basierte APIs eine größere Kontrolle und Automatisierung der virtuellen Infrastruktur ermöglichen.
  • VMware vSphere Client: Der neue auf HTML5 basierende vSphere-Client vereinfacht mit einem modernen, nativen Tool die Anforderungen bezüglich Leistung und Benutzerfreundlichkeit
  • VM Encryption: Verschlüsselung auf Ebene der virtuellen Maschine schützt vor unberechtigtem Datenzugiff und sichert gespeicherte Daten ebenso wie virtuelle Maschinen, die per VMware vMotion verschoben werden.
  • Secure Boot: verhindert die Manipulation von Images als auch das Hochladen unberechtigter Elemente in vSphere-Umgebungen.
  • VMware vSphere Integrated Containers: Operative IT-Teams können damit ihren App-Teams eine Docker-kompatible Schnittstelle zur Verfügung stellen, wodurch vSphere-Kunden mit Hilfe von Containern ihr Business transformieren können, ohne ihre bestehende Infrastruktur neu aufsetzen zu müssen.

VMware Virtual SAN 6.5

Mit Virtual SAN 6.5 entwickelt VMware seine hyperkonvergente Lösung kontinuierlich weiter – es handelt sich um das fünfte Produkt-Update seit der Einführung vor drei Jahren. Die neue Version kann laut Hersteller die Gesamtbetriebskosten um weitere 50 Prozent senken, durch die zusätzliche Unterstützung von Containern und physischen Workloads, iSCSI-Unterstützung, wegfallende Kosten für Netzwerk-Hardware für die Two-Node-Konfiguration von Remote Office/Branch Office (ROBO)-Umgebungen sowie All-Flash-Spport für die vSAN Standard Edition. Im vierten Quartal 2016 wird VMware das Virtual SAN Standard Edition Paket aktualisieren und den Support für grundlegende All-Flash-Konfigurationen integrieren, um die Gesamtbetriebskosten für die Storage-Systeme der Kunden weiter zu senken. Die VMware Virtual SAN 6.5 Neuerungen betreffen folgende Punkte:

  • iSCSI Support ermöglicht die Darstellung von Virtual SAN-Storage als iSCSI-Target für externe physische Workloads, darunter geclusterte Anwendungen wie Microsoft SQL-Server mit Failover Clustering auf einer begrenzten Anzahl von physischen Servern.
  • Container Support: VMware Virtual SAN bietet persistente Data Layers für containerisierte Anwendungen über VMware vSphere Integrated Containers.
  • Two-Node Direct Connect: Aufgrund dieser neuen Funktion fällt die Notwendigkeit zwischen Virtual SAN-Systemen an ROBO-Standorten Router bzw. Switches zu installieren weg, was die Infrastruktur-Kosten pro Standort zwischen 15 und 20 Prozent senken kann (Quelle: Anbieter).
  • REST APIs und Expanded PowerCLI erhöhen die Reaktionsgeschwindigkeit durch Automatisierung auf Enterprise-Niveau und sorgen damit für Cloud-ähnliche Flexibilität bzw. Verwaltung in Virtual SAN-Umgebungen.
  • 512e Hard Disk Drives und Solid State Drives (SSDs): Mit Hilfe emulierter 512-Byte-Festplattenlaufwerke können Laufwerke mit hoher Kapazität unterstützt werden.

Neu: vSphere Virtual Volumes 2.0

VVOL 2.0 bietet nun Funktionalitäten wie nativen Support zur Array-basierten Replikation und geschäftskritische Anwendungen wie Oracle Database mit Real Application Clusters.

Zertifizierungsprogramm VMware Ready for vSAN

  • Das Programm soll die Wertschöpfungszeit der Kunden verkürzen, da sie einen qualifizierten Lösungspartner schneller ausfindig machen können. Dell EMC, NetApp und Nexenta sind die ersten File-Service-Partner dieses Programms. Commvault, Dell EMC, Veeam und Veritas zählen zu den ersten Data-Protection-Partnern des Programms. In nächster Zeit werden weitere Partner das neue Ökosystem verstärken.


Abb. 1: Bildquelle VMware, vSAN iSCSI support


VMware vRealize > Vereinfachte Nutzungsmöglichkeiten durch Out-of-the-Box-Support für Azure und Container

Um den Anforderungen von Entwicklern und IT-Teams besser Rechnung zu tragen, wird VMware vRealize Automation 7.2 einen Out-Of-The-Box-Support für Microsoft Azure und neue Management-Funktionalitäten für Container beinhalten. IT- und DevOps-Fachleute, die vereinheitlichte Service-Blueprints nutzen, um die Bereitstellung von integrierten Multi-Tier-Anwendungen mit anwendungszentriertem Netzwerk- und Sicherheitsansatz zu vereinfachen, können zukünftig auch Microsoft Azure und aktuell unterstützte Clouds wie Amazon Web Services (AWS), VMware vCloud Air und das vCloud Air Network nutzen.

  • VMware vRealize Automation 7.2 unterstützt Container und beschleunigt dadurch die Anwendungs-Bereitstellung für Entwickler und Anwendungs-Teams erheblich. Die neueste Version beinhaltet Admiral, ein hochskalierbares aber leichtgewichtiges Container-Management-Portal, mit dem Container auf Docker-Hosts, die von Docker unterstützte Betriebssysteme unterstützen, bereitgestellt und verwaltet werden können. Neben der Admiral-Unterstützung können Entwickler Container-Hosts auch aus dem vRealize Automation 7.2 Service-Katalog beziehen. Sie haben die Wahl containerisierte Anwendungen mittels Unified Service-Blueprints oder Docker Compose zu modellieren. Anwendungs-Teams sind damit in der Lage hybride Umgebungen aus VMs und Containern aufzubauen. Cloud-Administratoren wird die Verwaltung von Container-Hosts und die Anwendung bestimmter Governance-Regeln ermöglicht, darunter Kapazitätsquoten oder genehmigungspflichtige Workflows. Der Ansatz von VMware vereint verschiedene Technologien über Private wie Public Clouds hinweg sowie unter Einbeziehung von Containern und OpenStack, und verschafft Kunden die Flexibilität, ihre Talentpools und Technologie-Stacks situationsabhängig zu verwalten.

vRealize Log Insight 4.0 und vRealize Operations 6.4

  • Die neueste Version von VMware‘s Log-Management und Analyse-Lösung beinhaltet eine erweiterte Alarm-Management-Funktion und eine neu gestaltete, leicht bedienbare Oberfläche. VMware vRealize Operations 6.4 bietet ein verbessertes Alarm-Management und Metric Grouping, um Probleme schneller zu lösen. Die neuen Dashboards sind auf bestimmte Nutzer-Profile wie Infrastruktur-, Anwendungs- und Cloud-Teams zugeschnitten. Sowohl vRealize Log Insight 4.0 als auch vRealize Operations 6.4 verfügen über eine Anbindung an das neu angekündigte vSphere 6.5.

VMware Cloud Services: Neue hybride Cloud-Lösungen für den Enterprise-Bereich

VMware will nach eigenen Angaben den Kunden das Verschieben von firmeneigenen Workloads in die Public Cloud mit VMware vCloud Air Network und VMware vCloud Air weiterhin erleichtern. Disaster Recovery as a Service ist meist der Grund für den Wechsel in die Cloud. VMware vCloud Air Network beinhaltet seit kurzem VMware vCloud Availability for vCloud Director. Das VMware vCloud Air Network eröffnet den Zugang zu einem Ökosystem von mehr als 4.000 Service Providern in mehr als 100 Ländern, die VMware-basierte Cloud-Services anbieten. Im Zusammenhang mit den heutigen Ankündigungen stellt VMware auch die Betaversion der neuen vCloud Air Disaster Recovery-Lösung vor, die speziell auf Großunternehmen ausgelegt ist. Dieses neue Angebot verfügt über Sicherheits- und Isolierungsmechanismen für eine dedizierte Cloud-Umgebung in Kombination mit einer einfachen Replikationslösung, die direkt in vSphere integriert und für SD-WAN-Technologien optimiert ist. Die heutige Ankündigung umfasst auch die Betaversion des VMware Cloud Foundation Service on vCloud Air, die in einem vollständig integrierten Service-Paket einen schnellen und einfachen Pfad zur Nutzung der kombinierten Leistungskraft von vSphere, Virtual SAN, NSX und SDDC Manager bietet. Wird diese mit VMware Cloud Foundation-Umgebungen On-Premise kombiniert, profitieren Kunden von einem einheitlichen Hybrid Cloud-Erlebnis, das ihnen die nötige Agilität, Flexibilität und vollständige Kompatibilität liefert.


Anwenderzitate:

„VMware Virtual SAN überzeugt durch eine Kombination aus niedrigen Gesamtbetriebskosten und hoher Leistung,“ sagt Søren Vendler, IT Enterprise Architekt, Coop. „Aufgrund der breiten Hardware-Unterstützung von VMware Virtual SAN konnten wir eine hyperkonvergente Lösung maßgeschneidert für unsere Bedürfnisse schaffen. Wir haben auf VMware Virtual SAN standardisiert um unsere Kerngeschäft-Systeme voranzutreiben, angefangen am Point of Sale über die Kundenbindung, bis zu den Webseiten, den Niederlassungen, der Lieferkette und den Backend-Systemen.“

„Die Otto Group ist ein globales Unternehmen mit rund 53.000 Mitarbeitern in 120 Unternehmen mit lokalen Entwicklungsteams, die in verschiedenen Unternehmen beheimatet sind,“ sagt Frank Borchard, Bereichsleiter IT und Transformation Management, Otto IT Group. „Viele unserer Entwicklungsteams nutzen Container um neue Software-Projekte zu erstellen. VMware vSphere Integrated Containers ist die logische Weiterentwicklung unserer Private Cloud-Plattform. Damit erhalten unsere Entwickler On-Demand-Zugriff auf IT-Ressourcen, während sie gleichzeitig unsere bestehenden Prozesse für Service-Management, Betrieb, Sicherheit und Business Continuity nutzen.“


Preise und Verfügbarkeit

  • VMware vRealize Automation 7.2, VMware vRealize Log Insight 4.0, VMware vRealize Operations 6.4, VMware Virtual SAN 6.5, VMware vSphere 6.5 und VMware vSphere Virtual Volumes 2.0 werden laut Hersteller vorraussichtlich im vierten Quartal 2016 erhältlich sein.
  • Die Preise für VMware vSphere beginnen bei 995 US-Dollar pro CPU. VMware vSphere Integrated Containers ist eine neue Funktion von vSphere 6.5 (wird auch auf vSphere 6 unterstützt). Für VMware vSphere Enterprise Plus Edition-Kunden ist sie kostenlos erhältlich.
  • Die Listenpreise für VMware Virtual SAN beginnen bei 2.495 US-Dollar pro CPU. Die Desktop-Listenpreise für VMware Virtual SAN beginnen bei 50 US-Dollar pro Nutzer. Die VMware Virtual SAN Standard Edition beinhaltet jetzt auch All-Flash-Hardware.

Weitere Hersteller-Ressourcen

Abb. 2: Bildquelle VMworld 2016 Barcelona / VMware Data Management Cross Cloud Architecture