VCE, Cisco/NetApp, Oracle, HP, IBM und Dell dominieren bei konvergenten Infrastrukturen

Starnberg, 23. Jan. 2015 – Nach IDC und Gartner wächst der Markt nach Umsatz kontinuierlich; mit SimpliVity und Nutanix kommen weitere Anbieter hinzu…

Zum Hintergrund: Konvergente, also hochintegrierte Lösungsstacks im Rechenzentrum treten mit dem Versprechen an, mittels Virtualisierung (Server, Storage) und einer hochgradigen Automation die Infrastruktur-Komplexität bei der Implementierung neuer Technologien zu reduzieren; gleichzeitig sollen sich damit neue Anwendungen wie Cloud-Architekturen beschleunigt einführen sowie kosteneffizienter betreiben lassen. Das Wachstum ist insbesondere im Bereich der ausgelieferten Storagekapazitäten gestiegen, was auf eine höhere Akzeptanz bei Kunden schließen lässt.

  • So sind nach IDC (1) im Q3/2014 annähernd 900 PB an integriertem Storage ausgeliefert worden, was einer Steigerung von über 46%, verglichen mit dem selben Quartel des Vorjahres, entspricht. In Relation zum Gesamtmarkt ist dieses Segement zwar noch relativ klein (ca. $2.3B im Q3/14), aber die Nachfrage auf Grund der beschleunigten Transformation von Unternehmen hin zu digitalen Geschäftsmodellen verstärkt sich, weshalb alle wesentlichen Anbieter und diverse Startup's engagiert sind. 

  • Aufgrund der verschiedenen Begrifflichkeiten ist der Terminus "konvergente Infrastruktur" jedoch breit gefasst. Um vergleichbare Aussagen über Anforderungen, Hersteller und Lösungen treffen zu können, ist es hilfreich zu verstehen, welches Technologieangebot in welche Kategorie fällt (Hyperscale-/Webscale, integrated platform etc...).

> IDC (1) differenziert nach zwei Marktsegmenten: Integrated Platforms und Integrated Infrastructure (für spezfische Application Workloads optimierte integrierte Plattformen).

> Gartner (2) definiert Integrated Systems als die Kombination von Server-, Storage- und Netzwerk-Infrastruktur, zusammen mit der zugehörigen Management Software, um den integrierten Stack zu verwalten. Im nächsten Schritt wird der Bereich in drei weitere Subkategorien unterteilt: a) Integrated Stack Systems (ISS); b) Integrated infrastructure systems (IIS) und c) Fabric-Based Computing (FBC). Beispiele sind:

zu a) Oracle Exadata Database Machine, IBM PureApplication System oder Teradata

zu b) VCE Vblock, HP ConvergedSystem, NetApp/Cisco FlexPod oder IBM PureFlex System

zu c) SimpliVity, Nutanix oder HP Moonshot System


Quellenangaben

(1) International Data Corporation's (IDC), Worldwide Quarterly Integrated Infrastructure and Platforms Tracker 

(2) Magic Quadrant for Integrated Systems – Gartner Magic Quadrant for Integrated Systems, 16 June 2014, ID:G00252466, Analysts: Andrew Butler, George J. Weiss, Philip Dawson

> Download Gartner Magic Quadrant 


Aus Betreibersicht generell interessant dürfte die Entwicklung von verschiedensten Herstellerallianzen und Technologiekooperationen sein, die mitunter aus Lieferantensicht zu wettbewerbsintensiveren Situationen führen können... Beispiel aus Storagesicht: Cisco's Flash-storage-Ansatz (siehe Whiptail-Aquise in 2013) bzw. Cisco / FlexPod mit NetApp-Storage, der nicht Teil der VCE Referenzarchitektur ist und sich damit gegen EMC positoniert. Ein nächster möglicher Kooperations-Kandidat in diesem Zusammenhang könnte Hitachi Data Systems sein...

Spannend bleibt auch, inwieweit sich aus VCE-Anwendersicht z.B. die Cloud Management Strategien von Cisco und VMware ergänzen bzw. entwickeln (siehe VMware vCloud und Cisco Intelligent Automation for Cloud).

Junge Anbieter in diesem Marktsegment sind Startup-Firmen wie SimpliVity und Nutanix, die nun auch im deutschsprachigen Markt versuchen, stärker Fuss zu fassen.

  • SimpliVity hat nach eigenen Angaben 2014 gegenüber dem Vorjahr im Bereich Verkauf und Neukundengewinnung weltweit um fast 500 Prozent zugelegt. 2014 schloss mit Umsätzen in Asien, Vertriebspartnern in fast 50 Ländern und Mitarbeitern in 18 Ländern. Das Unternehmen plant auch für 2015 ein ähnliches Wachstum. Zitat: „Wir sind sehr zufrieden mit der Akzeptanz von SimpliVity und OmniCube bei den Kunden, Vertriebspartner und Kooperationsunternehmen wie Cisco. Der Markt hat bemerkt, dass wahre Hyperkonvergenz viel mehr umfasst, als nur die Integration rudimentärer Festplattenspeicher in Serversysteme“, so Doron Kempel, CEO von SimpliVity.

  • Managed Service Provider Claranet z.B. hat 2014 die Virtual Computing Platform von Nutanix implementiert, einem Spezialisten für hyperkonvergente (Web-Scale) Infrastrukturen. Die Nutanix-Appliances sind Teil der Claranet-Infrastruktur für Managed Cloud Services, die Kunden als Basis für neue Geschäftsmodelle dient. Da die Nutanix-Lösungen Hypervisor-agnostisch sind, kann Claranet die Virtualisierungstechnologie seiner Wahl einsetzen – ob VMware, Microsoft Hyper-V oder KVM. Seit dem Start der Nutanix-Infrastruktur in den deutschen Claranet-Rechenzentren im Mai 2014 hat sich die Zahl der eingesetzten Nutanix-Knoten demnach deutlich erhöht. Die meisten Neukundenprojekte werden demnach auf der Cloud-Enabling-Infrastruktur auf Basis von Nutanix betrieben. „Die Implementierung und vor allem die Erweiterung der Nutanix-Knoten hat wie vom Hersteller versprochen funktioniert“, berichtet der hierzu Verantwortliche Olaf Fischer von Claranet.