Speichervirtualisierung - Worin liegt der Mehrwert?

Starnberg, 21. Dez. 2012 – Die Virtualisierung des Storage wurde bislang von Unternehmen nicht so konsequent wie auf der Server-Seite betrieben…

Die Storage Virtualisierung als Infrastrukturlösung auf der "open systems" - Seite ist bereits seit ca. 1999 am Markt. Warum jedoch die zögerliche Adaption im Kontrast zur Serverseite ? Je nach IT und Anwendung hatte das verschiedene, oft auch org./kulturelle Gründe, denn Storage-Virtualisierung machte in der Vergangenheit nicht immer für alle Infrastruktur- und Applikationsbereiche gleichermaßen Sinn. Enterprise RZ-Lösungen benötigen denn auch eine zu 100% zuverlässige, robuste und skalierbare Speicherinfrastruktur und große Experimente auf der Datenseite wollten sich viele Storage-Verantwortliche neben zusätzlichen Kosten und der Komplexität bislang oft nicht leisten.

Andererseits bleibt die Server-Virtualisierung ohne virtualisierte Storagesysteme auf Dauer unvollständig-/einseitig (siehe Datenmigration, Disaster Recovery etc.) und IT Organsiationen beginnen dies zunehmend zu erkennen. Neue Konzepte wie Software Defined Networks oder Software Defined DataCenter beschleunigen zudem zusammen mit der konsequenten Virtualisierung des Infrastruktur-Stacks die Adaption von entsprechend hoch-virtualisierten Speichertechnologien, die heute im RZ-Umfeld schon ziemlich ausgereift, robust und skalierbar sind.

Aber nicht die Technik alleine ist für die Akzeptanz einer Lösung entscheidend… Virtualisierung ist nicht gleich Cloud Computing, aber sie erfordert organisatorisch ähnliche Änderungen, um sie effektiv nutzen zu können. Vielleicht liegt deshalb der wichtigste Aspekt nicht auf der technologischen Seite, sondern ist ein „kultureller“ Grund: Virtualisierung zwingt die IT, sich weniger mit der Umsetzung ihrer Services auf der physikalische Ebene zu beschäftigen, sondern vielmehr als Anbieter in Bezug auf SLA’s mit definierten Ergebnissen aufzutreten.

Noch immer gibt es Organisationen, sich auf die Interaktion „per Zuruf“ mit ihren Leistungserbringern konzentrieren. Bei Clouds kann diese Vorgehensweise aber nicht mehr funktionieren, denn es fehlt der Leistungs-/Anforderungs-Katalog. Meist wird die IT bei diesen Szenarien dann auch als reine Kostenstelle betrachtet und zentral finanziert (kein Chargeback). So können mehrere Nachteile entstehen:

  • Die IT ist im Unternehmen nicht strategisch positioniert, sondern nur Verursacher (ungenügendes IT-Business – Alignment)
  • Cloud-Computing-Dienste werden nach Verbrauch abgerechnet (Pay-per-Use); aus diesem Grund müssen Anwender Prozesse etablieren, um den Verbrauch zu verwalten und eine Abrechnung nach Nutzungsverhalten (pay per use) zu erlauben.

Fazit: Die Virtualisierung des Storage ist keine rein technische Disziplin, sondern im Zusammenspiel mit anderen Virtualisierungs-Initiativen (Server, SDN) auch ein Katalysator für Organisationen, spezifische Mechanismen zur verbrauchsabhängigen Abrechnung zu entwickeln und damit schneller zu einem leistungsgerechten Service- und Chargeback-Modell zu transformieren.

http://www.storageconsortium.de/content/?q=search/node/Speichervirtualisierung