OpenStack veröffentlicht mit Mitaka neues Release für offene Cloud Plattformen

Austin/Texas, Starnberg, 7/8. April 2016 - Neben erweiterten Funktionen wurden Einsatz sowie Handhabung und Skalierung mit Version 13 der Software vereinfacht...

Zum Hintergrund: Die OpenStack-Community (1) hat unter dem Namen Mitaka die 13. Version seiner Open-Source-Software für Cloud-Anwendungen (Cloud O/S) veröffentlicht, die besonders hinsichtlich Handhabung, Skalierbarkeit sowie Nutzererlebnis verbessert wurde. OpenStack ist als offene Cloud-Plattform geeignet für Unternehmen und Dienstleister, weil sie Cloud-spezifische Software-Entwicklung mit optimierten Unternehmensanwendungen verbindet. Mit einem Satz an APIs integriert OpenStack reine Hardware-Systeme, virtuelle Maschinen und Container-Strukturen.

Die Akzeptanz von OpenStack hat sich nach Angaben der Community im letztes Jahr deutlich vergrößert. OpenStack unterstützt besonders Unternehmen, die zweigleisig fahren wollen – also einerseits herkömmliche IT-Systeme verwenden, andererseits aber auch cloud-basierte, agile Systeme aufbauen. Durch kürzere Software-Entwicklungszyklen heben sie sich von anderen ab, sichern sich einen Wettbewerbsvorteil und können ihren Kunden schneller Mehrwerte bieten.

1. Einfachere Handhabung

  • Die Mitaka-Version enthält nach Angaben der Community verschiedene Weiterentwicklungen, mit denen die täglichen Aufgaben von Cloud-Benutzern und Administratoren erleichtert und verbessert werden. Ein Beispiel ist die vereinfachte Konfiguration von OpenStack Compute Nova: Durch zusätzliche Standardwerte müssen weniger Optionen manuell ausgewählt werden.
  • Auch das Identity-Modul Keystone wurde deutlich vereinfacht: Der aus mehreren Schritten bestehende Vorgang zum Einrichten der Identity-Management-Funktionen eines Cloud-Netzwerks (Installation, Start, Authentisierung, Verteilung von Tokens usw.) wurde auf nur einen Schritt deutlich verkürzt.
  • Ein weiteres Beispiel für die verbesserte Handhabung in Mitaka ist Neutron, das jetzt eine bessere Vernetzung auf der Schicht 3 bietet und verteilte virtuelle Router (DVR = Distributed Virtual Router) unterstützt.

2. Höhere Skalierbarkeit

  • Mitaka bietet auch Weiterentwicklungen bei der Skalierbarkeit von OpenStack Clouds. So kann z. B. die in der Liberty-Version eingeführte Convergence Engine von Heat höhere Lasten und komplexere Aktionen für die horizontale Skalierung verarbeiten und bringt zugleich bessere Leistung für zustandslose Vorgänge (stateless operations).
  • Fernet-Tokens vergrößern jetzt im Identity-Modul Keystone die Anzahl der unterstützten API-Vorgänge. Außerdem haben die Entwickler nach eigenen Angaben große Fortschritte bei Cells v2 erzielt, einer weiteren Funktion, die mit Liberty eingeführt wurde und die die horizontale Skalierung von OpenStack-Rechnerwolken (Clouds) unterstützt.

3. Verbessertes Nutzererlebnis

  • Mitaka stellt nun über einheitliche OpenStack-Clients einen konsistenten Satz von Befehlen zum Erstellen von Ressourcen bereits, so dass Endbenutzer nicht die Details jedes Dienst-APIs lernen müssen. Außerdem bietet Mitaka jetzt mehr Unterstützung von Software Development Kits (SDKs) in einer ganzen Reihe verschiedener Sprachen.
  • Eine weitere Verbesserung des Nutzererlebnisses für Anwendungsentwickler soll auch die neue „Gib-mir-ein-Netzwerk“-Funktion in Neutron bringen, die sich derzeit noch in der Entwicklung befindet. Diese Funktion wird mit einer einzigen Aktion alle folgenden Schritte erledigen: Erstellen eines Netzwerks, Verknüpfen mit einem Server, Zuweisen einer IP-Adresse sowie Erlaubnis des Netzwerkzugriffs. Einzelne Elemente dieser neuen Funktion sind bereits in Mitaka realisiert.

Zur Verfügbarkeit: Die OpenStack-Entwicklergemeinde plant, in den kommenden Wochen und Monaten die ersten auf OpenStack Mitaka basierenden Produkte und Dienstleistungen herauszubringen. Im OpenStack Marketplace können Nutzer Distributionen und Cloud-Dienstleister finden, die mit „OpenStack Powered“ gekennzeichnet sind und die Interoperabilitäts-Test erfüllen. Zum Testen von Mitaka kann der Open-Source-Code von Mitaka hier heruntergeladen werden.


Beim OpenStack Summit in Austin (Texas) werden große Unternehmen wie eBay, SAP, Wal-Mart und Wells Fargo berichten, wie sie mit OpenStack sehr schnell Anwendungsprogramme, Werkzeuge zur „Big-Data“-Analyse sowie Anwendungen im Bereich „Internet der Dinge“ entwickeln und umsetzen. Auch in der Telekommunikationsbranche ist die Software zu einer treibenden Kraft der Innovation geworden. Große Telekom-Anbieter wie AT&T, China Mobile, NTT Docomo und Orange werden OpenStack als Plattform für die Virtualisierung von Netzwerkfunktionen (NFV = Network Functions Virtualization) vorstellen. Nicht zuletzt wird OpenStack auch immer mehr von Firmen eingesetzt, die Dienstleistungen in der öffentlichen Rechnerwolke (Public Cloud) anbieten. So haben Deutsche Telekom, Datacentred und City Network in den letzten Monaten von wichtigen neuen Kunden und Implementierungen berichtet. Auch große For-schungsinstitute und Universitäten (z. B. CERN, Chameleon Cloud, Clemson University und andere) sind dabei und werden beim OpenStack-Gipfel in Austin ihre Erfahrungen teilen.


Hintergrundinformationen (1): OpenStack Mitaka wurde von einer aus 2.336 Entwicklern, Bedienern und Nutzern bestehenden internationalen Gemeinschaft aus 293 Organisationen entwickelt und implementiert. Da OpenStack nun seit fast sechs Jahren auf dem Markt ist, gilt sein Kern allgemein als ausgereift und stabil. Deshalb hat sich die OpenStack-Community in letzter Zeit vor allem darauf konzentriert, den Einsatz sowie die Handhabung und Skalierung der Software zu vereinfachen.

 

Abb. 1: Bildquelle OpenStack, Software-Übersicht "What is OpenStack?"