Innovatives 3M Flüssig-Kühlverfahren spart Strom im Rechenzentrum

Neuss, Starnberg, 7. April 2014 – Tauchen statt lüften - Die Energiebilanz kann mit Hilfe des neuen Verfahrens bis zu einem PUE-Wert von 1,035 optimiert werden…

Zum Hintergrund: Wachsende Daten und steigende Strompreise lassen die Kühlung von Rechenzentren zunehmend zu einer Herausforderung werden. Hersteller 3M hat mit dem Systemanbieter Boston Server & Storage Solutions am 3. April in Neuss ein neues Flüssig-Kühlverfahren der Öffentlichkeit vorgestellt, mit dem laut vorliegenden Angaben von 3M bis zu 97 Prozent der Stromkosten eingespart werden können. Wie ist das möglich? Ein Server wird hierfür in einer Kühlflüssigkeit versenkt, die wie Wasser aussieht. Die Lösung besteht in einer offenen Zwei-Phasen-Kühlung, bei der sich die zu kühlenden Server permanent in einem Tauchbad befinden. Dieses ist mit der von 3M entwickelten Novec Hightech-Flüssigkeit gefüllt. Durch das Prinzip der Direktkühlung mittels Flüssigkeit entfallen zusätzlich aufwendige Klimageräte, wie Gebläse, Luft-, bzw. Luft/Wasser-Kühlgeräte, Wärmetauscher und Steuerungstechnik.

Vorteil neben der Stromkostenersparnis: Die Packungsdichte der Server als auch der Serverracks kann erhöht werden, was zu Platzeinsparungen führt. Ferner werden laut 3M durch die Flüssigkeitskühlung Leistungsspitzen wesentlich besser abgefangen, die Ausfallrate der kritischen Komponenten wird reduziert, wobei der Server höher belastet werden kann.  Neben Boston Server & Storage ist ebenfalls ein Servermodul der Firma Iceotope, die mit 3M kooperiert, angekündigt worden > http://www.iceotope.com

Die Besonderheit der Lösung: Die Kühlflüssigkeit leitet keinen Strom und verursacht bei den Bauteilen keine Korrosion. Im Gegensatz zu anderen Flüssigkühlverfahren muss der Kühlbehälter nicht hermetisch verschlossen werden, so dass der IT Administrator jederzeit und problemlos Zugriff auf die Server hat und diese im Betrieb Tauschen kann. Und so funktioniert das System:

  • Durch den direkten Kontakt mit den sich erwärmenden Computer-Elementen wird die Novec Hightech-Flüssigkeit auf ihren Siedepunkt gebracht. Der entstehende Dampf steigt auf, kondensiert auf Wärmetauschelementen und wird in das Becken zurückgeführt. Das durch den Wärmetauscher geführte Wasser transportiert die entstehende Hitze ab und kann z. B. für den Betrieb einer Heizung verwendet werden.
  • Die passive Wärmeübertragung funktioniert ohne Pumpen, Kontrollen oder Instrumente und kann die Energiekosten im Vergleich zu traditionellen Luftkühlsystemen um bis zu 97 Prozent reduzieren.
  • Würde das neue Flüssig-Kühlverfahren durchgängig eingesetzt, um die jährlich in Deutschland neu installierte IT-Leistung von 300 MWh zu kühlen, könnte insgesamt so viel Strom eingespart werden, wie 90.000 Durchschnittshaushalte pro Jahr verbrauchen. Zusätzliche Einsparungen ergeben sich darüber hinaus durch die energetische Nutzung der Abwärme.

Bildquelle: Firma 3M Deutschland, April 2014

Insgesamt arbeiten laut 3M rund 200.000 Beschäftigte für deutsche Rechenzentren. Deutschlandweit liegt der Anteil der Rechenzentren am gesamten Stromverbrauch bei knapp zwei Prozent. Weitere Informationen unter:

http://www.3M.de/serverkuehlung