EMC kündigt ViPR v.1.1 und neues SRM Toolset v.3.0 an

Starnberg, 3. Febr. 2014 – Portfolio wurde um Software Defined Storage- und Ressource Management Funktionen erweitert...

Zum Hintergrund: Mit Ankündigung vom 30. Jan. 2014 bietet EMC mit dem neuen Release ViPR v.1.1 für Speicherinfrastrukturen ähnliche Funktionen, wie sie Hypervisior-Systeme für Server und Applikationen liefern: Storage wird abstrahiert, zusammengefasst und automatisiert bereitgestellt (software defined). Speicherpools von EMC ViPR nutzen z.B. VMware-Schnittstellen, um unter vSphere als Array eingebunden zu werden. Weiter integriert der ViPR Controller das VMware Software-Defined Data Center (SDDC) Management-Tool vCloud Automation Center sowie den vCenter Operations Manager. Dadurch kann Speicher unter ViPR als eigenständige Einheit behandelt und in Microsoft- und virtualisierte OpenStack-Umgebungen eingebunden werden. Die Version v.1.0 von ViPR wurde im Mai letzten Jahres offiziell angekündigt.

Zur Funktionsweise: Ähnlich Software Defined Networks (SDN) mittels Control-Plane und Service-Layer verwaltet ViPR als Software-Defined Storage Platform die Speicherinfrastruktur (Kontrollschicht) und die Daten (Block, File) innerhalb dieser Infrastruktur (Datenschicht); EMC ViPR ist laut Hersteller vollständig Software-basiert implementiert.

  • Der ViPR Controller nutzt bestehende Infrastrukturen für gängige Storage Workloads und stellt über ViPR Object Data Services auch Schnittstellen zu Amazon S3 und Hadoop Distributed File System (HDFS) zur Verfügung. Vereinfacht werden damit Automatisierungsfunktionen für das Speichermanagement (Beispiele Provisioning, Migration); diese können mit ViPR zenral verwaltet werden. ViPR liefert ferner ein Portal, mit dem Storage-Verantwortliche einen Katalog mit Services durchsuchen können und dann die für ihre Anforderungen geeigneten Ressourcen auswählen. 
  • ViPR Data Services: wenn gängige Workloads eingesetzt werden, die auf Datei- und Blockebene arbeiten, lässt EMC ViPR die zugrundeliegenden Arrays die Arbeit auf der Datenebene übernehmen. Das betrifft die Mehrheit der Applikations-Workloads in Rechenzentren und der Hersteller schätzt, dass diese Workloads bis 2016 um ungefähr 70 Prozent wachsen werden. Mittels SRDF(/A ) lässt sich die Datenreplikation über Entfernungen zwischen EMC VMAX-Arrays und RZ’s automatisieren (Metro/Global). 
  • Die EMC ViPR Object Data Services sind aber auch für neue Arten von Workloads geeignet – zum Beispiel im Big-Data-Umfeld – die laut Schätzungen von EMC bis 2016 um 700 Prozent zunehmen werden und auf neue Protokolle wie HDFS setzen. Die ViPR Object Data Services verfügen über REST-Programmier-Schnittstellen und HDFS-Zugriffsmethoden, die kompatibel sind zu Amazon S3 und via Swift mit OpenStack. Aktuelle Anwendungen, die diese Schnittstellen nutzen, sollen nach Herstellerangabe problemlos funktionieren...

ViPR Object Data Services unterstützen EMC Arrays VMAX, VNX und Isilon-Systeme; außerdem werden Produkte von Drittherstellern unterstützt (siehe Anhang). Dadurch können Betreiber auf Basis der Applikations-Workloads die passende Performance, Quality of Service und Kostenstrukturen festlegen. Mit ViPR können auch Objekte als Dateien betrachtet werden. Hier bietet die Lösung laut Anbieter eine Zugriffs-Performance ohne die Latenzzeiten, die für objektbasierte Speicherung typisch sind.

http://germany.emc.com/data-center-management/vipr/index.htm


Kommentar mit Anmerkungen zu Software Defined Storage: Neben HP, VMware (Virsto), DataCore, FalconStor, Oracle / Nexenta (ZFS) wird der Markteintritt von EMC im Bereich reiner Software Defined (Block-) Storagelösungen für eine verstärkte Dynamic sorgen, zudem neue Unternehmen (Tintri, Atlantis, Nutanix u.a.) agressiv daran arbeiten, neue Kunden zu gewinnen. Die herstellerspezifische Kopplung von Storage Software an eine hierfür optimierte Hardware (z.B. IBM SVC, NetApp, HDS) bedeutet in diesem Zusammenhang keine Beschränkung, vor allem wenn der Betreiber je nach Anwendung und IT-Umgebung von spezifischen Leistungsmerkmalen des Gesamtsystems profitiert und der wirtschaftliche Nachweis(OPEX/ROI) gegeben ist. Entscheidend für den produktiven Einsatz einer Speicherlösung ist die Robustheit, Skalierbarkeit, Sicherheit, Stabilität, Leistung und der wirtschaftliche Betrieb über den gesamten Life-cycle (TCO/OPEX/ROI), Stichwort Gesamtkosten.

Storage-Softwarelösungen erhöhen die Flexibilität und Daten-Mobilität für virtualisierte Infrastrukturen, sind aber derzeit je nach Workloads und Heterogenität der Infrastruktur teilweise aufwändiger als Gesamtsystem abzubilden (Zertifizierungen, Komplexität, Skalierbarkeit, redundante Services, TCO). Wir stehen jedoch am Anfang einer rasanten Entwicklung, die auch durch das zunehmende Angebot von Storage Software sehr nahe am Hypervisor/Host in Verbindung mit In-Memory / PCIe Flashstorage / Caching etc. noch beschleunigt wird.

Storage (Software, Flash, Storage Class Memory etc.) kommt damit für die nächsten 10 Jahre eine ganz wesentliche Rolle zu, um Software Defined (low-latency) Datacenter in der Praxis auch umzusetzen...


Abb. 1 / 2 Bildquelle: EMC Corp. ASD, Advanced Software Division, 2014 January, SRM, ViPR